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Karl Ehmer: Vom Metzger zum Millionär

Das Karl-Eimer-Stift in Ingersheim ist nach einem Kleiningersheimer benannt, der es in Amerika zum Millionär gebracht hat. Karl Ehmer stieg zum „Wurstkönig von New York“ auf, seine Handelskette mit Wurst und Fleisch reichte bis Florida. 

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Karl Ehmer.

Schwäbischer Geschäftssinn öffnete schon im 14. Jahrhundert die Tore zur Welt. So erlebte die Große Ravensburger Handelsgesellschaft von 1380 bis 1530 eine lange Blütezeit mit weltweit verstreuten Kontoren. Bis heute verbinden Schwaben sture Sesshaftigkeit mit dem Drang zur Wanderschaft. Missionierend, revolutionierend, siedelnd und handelnd zogen sie in die Welt hinaus, um für Veränderungen zu sorgen. Technisch, politisch, geistig – und durch Fleiß.

Der Metzger Karl Ehmer, 1909 in Kleiningersheim geboren, zählte zu jenem Menschenschlag, der unternehmungslustig alles umpflügte. Mit gerade einmal 21 Jahren machte er sich nach Amerika auf, um, wie viele Erfinder und Pioniere vor ihm, in der Neuen Welt sein Glück zu machen. Ehmer, der zum „Wurstkönig von New York“ aufstieg, steht in einer Reihe mit dem „Rinderherdenkönig“ Heinrich Kreiser aus Brackenheim, Ottmar Mergenthaler aus Hachtel bei Mergentheim, der die Linotype-Setzmaschine erfunden hat, und Carl Laemmle aus Laupheim, dem Gründer Hollywoods.

Es waren Wurst und Fleisch, die Karl Ehmer in Amerika zum mehrfachen Millionär gemacht haben. Seine schwäbische Heimat hat er dabei nie vergessen. Regelmäßig besuchte er Verwandte in Ingersheim und pflegte auch an seinem Firmenstammsitz in New York das Deutschtum. Per Testament vermachte er nach seinem Tod 1998 seiner Heimatgemeinde rund eine Million Mark. Zweckgebunden für ein Pflegeheim, das seit zehn Jahren seinen Namen trägt.

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Das Geburtshaus von Karl Ehmer in Kleiningersheim, Hauptstraße 6.

Es waren beengte Verhältnisse im Elternhaus in der Kleiningersheimer Hauptstraße 6, in dem am 5. März 1909 Karl Ehmer zur Welt kam. Karls Vater hieß ebenfalls Karl, damals war es nicht unüblich, wenigstens einem Nachkömmling den Namen der Mutter oder des Vaters zu geben. Vater Karl Christian Ehmer wurde am 17. Mai 1868 in Großingersheim geboren. Die Familie baute alles an, um sich über Wasser zu halten. Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben, Chicorée, Früchte und Wein. Aber auch Eier, Milch und hausgemachte Butter sorgten für etwas mehr Haushaltsgeld.
Bevor sich der noch ledige Ehmer als Vollzeit-Bauer in Kleiningersheim niederließ, war er, wie schon der Vater und Urgroßvater, als Schafhirte tätig gewesen. Nur konnte man davon nicht leben, noch große Reichtümer erwerben und schon gar keine eine Familie ernähren. Schafe hüten war keine gute Beschäftigung für einen verheirateten Mann, weil er fast den ganzen Sommer von zuhause weg war, erinnerte sich Anna Ludwig, die als letzte der Ehmer-Kinder am 16. Januar 1917 zur Welt kam und ihre Geschichte 1978 in Florida für ihre Enkel in einem kleinen Heft aufgeschrieben hat.
Der ausgewanderte Karl Ehmer hielt die Erinnerung an die Tradition der Schäferei in seiner Familie auch in Amerika wach. In der „guten Stube“ seiner Villa in Poughkeepsie, im Westen des US-Bundesstaates New York gelegen und rund 100 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, ließ der Metzger aus dem Schwabenland ein Bild malen. Es zeigte das Ludwigsburger Barockschlösschen „Monrepos“, die dominierende Person auf diesem Gemälde ist Ehmers Vater – inmitten einer Schafherde im Schlosspark.

Karl Ehmers Mutter Friederike, geborene Häring, kam am 9. September 1872 in Kleiningersheim zur Welt. Die Eltern von Karl Ehmer schlossen am 30. Februar 1893 den Bund fürs Leben. Das Paar – darüber gibt der Auszug aus dem Familienregister, Band 1, Blatt 431/32 vom 31. Januar 1949 Auskunft – musste zahlreiche Schicksalsschläge hinnehmen. Von elf Kindern überlebten nur sechs.

Das erste Kind, Pauline Karoline, geboren im April 1894, starb im September 1902. Das zweite Kind, Karl Christian, wurde nur wenige Tage alt: geboren am 22. April 1896, gestorben am 8. Mai 1896. Das dritte Kind der Eheleute Ehmer, Lina Friederike, kam im April 1897 zur Welt und heiratete im November 1918. Die beiden nächsten Kinder Paul und Anna starben ebenfalls, Paul wurde nur knapp ein halbes Jahr alt. Der dritte Sohn der Ehmers, er hieß wieder Paul, heiratete im März 1928, während dem nächste Kind, Karl, wieder nur eine kurze Lebensspanne von November 1901 bis zum Oktober 1902 beschieden war.

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Die Ehmer-Familie. Hintere Reihe von links: Paul, Karoline und Karl Ehmer. Reihe vorne von links: Friederike und Anna, dann die Eltern Friederike, geborene Häring, Vater Karl Ehmer und Emma Ehmer.

Trotz der Auszehrung an Körper und Seele brachte Friederike Ehmer in Kleiningersheim nochmals vier Kinder zur Welt. 1903 Karoline, die 1927 einen Bauern aus Amtzell namens Albert Glück heiratete, und 1905 Friederike, die 1932 den Backnanger Bäckermeister August Schambacher ehelichte. 1909 kam Karl zur Welt, den es nach Amerika zog, nach ihm wurde im Jahre 1917 seine Schwester Anna geboren, die ihm 1938 in die Neue Welt folgte. Beide pflegten stets ein enges Verhältnis.

Auf einem Familienfoto, auf dem die Ehmers von ihren Kindern umringt sind, sieht man in der Bildmitte Friederike Ehmer neben ihrem Mann sitzen. Zwei Dinge fallen auf: Ihr müder Blick und die große Ähnlichkeit mit ihrem Sohn Karl. Die Mutter jenes Kindes, das in Amerika Millionen von Dollar machen sollte, starb – 51 Jahre alt – im April 1924. Ihr Ehemann Karl überlebte sie um 22 Jahre. Schon 1932 reiste er nach Amerika, um seinen Sohn zu besuchen.

Karl Ehmers Weg zum Erfolg war alles andere als vorbestimmt. Nicht Schafhirte wie die Vorfahren, aber Bauer sollte er wohl werden – wie so viele auf den kleinen schwäbischen Dörfern. Doch er schlug einen anderen Weg ein. Zunächst machte Ehmer ab seinem 14. Lebensjahr eine Lehre bei der Ludwigsburger Metzgerei Stäffels-Cantz. Anschließend ging er auf Wanderschaft, Stationen des schwäbischen Metzgers aus Kleiningersheim waren Heilbronn und Frankfurt.

Auswanderungen waren damals auf der Tagesordnung. Die Gründe dafür standen in Zusammenhang mit sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen. Im deutschen Südwesten setzten sich Bevölkerungsvermehrung und Besitzzersplitterung schon im 18. Jahrhundert gleichermaßen fort. Diese Art des Vererbens war für den Süden typisch und bedeute, dass der Besitz einer Familie unter den Erbberechtigten bei jedem Erbgang in gleich große Stücke aufgeteilt wurde. Dadurch stieg Zahl von Kleinstparzellen stetig an, sprich das eigene Land zur Bewirtschaftung wurde immer kleiner.

Dies mag den Metzger Karl Ehmer damals weniger gekümmert haben. Gleichwohl hat er um die wirtschaftlichen und politischen Umbrüche und Unsicherheiten gewusst, was viele Deutsche wie ihn dazu bewog, nach Amerika auszuwandern. In den Jahren der Weltwirtschaftskrise nach 1929 kam es dann zu einer erneuten Auswanderungswelle, vor allem aus ländlichen Gebieten.

Der Entschluss des Metzgers, nach Amerika zu gehen, wurde in Kleiningersheim mehr als nur zur Kenntnis genommen. Zum Abschied spielte der Musikverein im Gasthaus „Rössle“. Wenn einer auswanderte, war es doch etwas Besonderes. Am 29. August 1930 bestieg Karl Ehmer in Hamburg ein Schiff in Richtung New York. Es trug den Namen „Hamburg“, berichtete der Enz- und Metterbote am 19. April 1962 in einem Bericht über die „Karl Ehmer Pork Stores in New York“. Für Ehmer war es ein Schritt in eine unbekannte Zukunft und eine Wagnis zugleich. Ein Zurück gab es für ihn nicht mehr.

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Karl Ehmer setzte am 29. August 1930 mit dem Schiff nach Amerika über. Der junge Mann, zu diesem Zeitpunkt 21 Jahre alt, ist in der Mitte des Treppenaufgangs (links) zu sehen, wie er mit verschränkten Armen am Schiffsaufbau lehnt.

„Am 6. September 1930 bin ich angekommen“. An dieses Datum seiner Ankunft in Amerika erinnerte sich Karl Ehmer auch noch Jahre später, war es doch der entscheidende Wendepunkt in seinem Leben. Das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ zeigte sich ihm zunächst jedoch von seiner bürokratischen Seite. Mit gerade mal 18 Dollar in der Tasche machte sich Ehmer auf, um Arbeit zu finden. Dazu benötigte er einen Bürgen. Dieser fand sich im Schwager seiner Base Lisel Nägele, eine geborene Ehmer. Die Möglichkeiten Geld zu verdienen, waren angesichts der Wirtschaftskrise aber alles andere als aussichtsreich.

Der Metzger musste zunächst Fisch verkaufen.

So musste der Metzgermeister zunächst gebackenen Fisch verkaufen. Obwohl er Fisch verabscheute, so Ehmers Nichte Frida Kurz, die Tochter von Paul Ehmer, dem neun Jahre älteren Bruder von Karl Ehmer.
Die entscheidende Wende im Leben des Auswanderers trat ein, als er Martha Vögele kennenlernte. Die junge Frau aus Rosenfeld war schon 1928 nach Amerika gekommen und hatte zuvor im Haushalt eines Tierarztes in Albstadt-Ebingen gearbeitet. Dessen Haus lag neben einem Schlachthof. Einer Freundin vertraute sie damals an, sie gehe nach Amerika, sonst heirate sie noch einen Metzger.
Doch genau so sollte es kommen. 1932 wollte Martha Amerika schon wieder in Richtung Heimat verlassen. Sie verdiente in einem Haushalt 65 Dollar monatlich und hatte das Geld für eine Rückkehr 1932 zusammen. Zum letzten Mal besuchte sie noch einmal einen Ball im deutschen Club „Concordia“.
Die „Bunte Illustrierte“ vom 19. Oktober 1971 beschrieb in ihrer Serie „Erfolgreich fern der Heimat“, wie sich das Paar kennengelernt hat. „Der Karl kam, forderte mich zum Tanz auf und meinte kurz und trocken: Hiergeblieben, es wird geheiratet“, schilderte Martha Ehmer den aus Deutschland angereisten Zeitungsleuten. So zielstrebig der Schwabe im Club war, so zielstrebig setzte er dann auch seine Geschäftsidee um. Schon eine Woche nach der Heirat eröffnete Ehmer in New York an der 866 Second Avenue, nahe der 46. Straße, seine erste Metzgerei. Er verdiente durch Wurstmachen noch etwas dazu, während seine Frau als Verkäuferin im Geschäft stand. Trotz aller Anstrengungen lief der Laden nicht, die Gegend galt als heruntergekommen. Nach vier Monaten verkauften die Ehmers ihr Geschäft wieder. Der frühe Misserfolg war jedoch kein Grund aufzugeben. „Ich wusste, dass der Karl noch einen zweiten Laden haben wollte, nachts phantasierte er sogar im Bett davon“, verriet Martha Ehmer der „Bunten“.
Eine zweite Metzgerei siedelten die Ehmers 1934 dann in der First Avenue zwischen der 86. und 87. Straße an. Auch an diesem Standort ging es schleppend voran. Sieben Dollar waren am Ende des ersten Tages in der Kasse, 96 Dollar in der ersten Woche. Ehmer setzte jedoch alles daran, den erneuten Start seiner Metzgerei voranzubringen. Wieder stand Martha die Woche über im Laden, während Karl von Dienstag bis Freitag in einer Fleischerei arbeitete. Seine schwäbischen Wurstspezialitäten produzierte er am Wochenende in einer eigenen Wurstküche. Seine Produkte tauschte Ehmer dann gegen Wurst und Fleisch, die sein Arbeitgeber herstellte. Der Grund: So konnte er in seinem eigenen Laden das Sortiment erweitern. Und langsam ging es wirtschaftlich bergauf.

Der schwäbische Metzgermeister war in den folgenden Jahren mit seinen Geschäften und Filialen, sich sich langsam zu einer Kette entwickelten, so erfolgreich, dass 1939 die Metzger-Gewerkschaft von New York auf die Barrikaden ging. Karl Ehmer vermutete, man gönne ihm den Erfolg nicht. Die Gewerkschaft kritisierte, dass Ehmer zum größten Teil nur deutsche Kundschaft hatte. Der Streit eskalierte und Ehmer zog in New York einen Schlussstrich. Er verkaufte seine Läden und siedelte nach Detroit über. Es wurde allerdings nur ein kurzes Intermezzo. „Da gefiel es uns überhaupt nicht, die Menschen in der Automobilstadt kamen uns unfreundlicher vor als die New Yorker“, sagte Ehmer gegenüber der „Bunten“.
Nach der Rückkehr wollte sich Karl Ehmer in New York nur noch auf ein kleines Geschäft konzentrieren. Diese selbstauferlegte Bescheidenheit hielt jedoch nicht lange an. Zunächst wurden in der Bronx zwei Filialen eröffnet und schnell war die Wurstküche zu klein. Die Lösung war ein drittes Geschäft in der Myrtle Avenue in Glendale – mit großer Wurstküche. Dort konnte er, wie später auch in New Yorks Deutschenviertel an der 86. Straße, mit seinen Ehmer-Pork-Stores die Nachfrage der überwiegend deutschen Kundschaft bedienen.

Das Geschäft blühte auf.

1958 baute Ehmer im ebenfalls stark von deutschen Auswanderern bewohnten Vorort Ridgewood auf Long Island eine große Wurstfabrik, die 2010 verkauft wurde. Gleichzeitig erweiterte er seine Farm bei Poughkeepsie zu einem riesigen landwirtschaftlichen Musterbetrieb. Die Nutzfläche betrug 1400 Acres, rund 560 Hektar, im Betrieb wurden aus eigener Zucht bis zwischen 1600 und 1800 Tiere bis zu einem Lebendgewicht von 230 Pfund gemästet, um dann im firmeneigenen Schlachthaus für den Verkauf in New York aufbereitet zu werden.
Ehmer kontrollierte den Futteranbau, die Zucht und Mästung, um so Qualitätsfleisch zu produzieren. In seinen Betrieben standen Maschinen aus Deutschland. Die technische Ausstattung, die Hygiene und die Betriebsführung galten als mustergültig. Dies machten Investitionen in Personal und Betrieb möglich. Fachkräfte wurden im Schwabenland angeworben und ihr Start in Amerika unterstützt. Eine halbe Million Dollar floss in die Anschaffung einer elektronisch gesteuerten Räucheranlage und einen Star-Zuchtbullen namens „Buffalo“ ließ sich Ehmer eine Million Mark kosten.
Der wirtschaftliche Erfolg blieb folglich nicht aus. Anfang der 1970er-Jahre wurden in den Betrieben von Karl Ehmer wöchentlich mehr als 400 Schweine und bis zu 60 Ochsen zu schmackhafter Wurst, Schinken und Speck verarbeitet. Dabei stammte ein großer Teil der Tiere von Ehmers eigenen Farmen, die inzwischen einen Gegenwert von rund 50 Millionen Mark darstellten. So stieg Ehmer gesellschaftlich auf und gönnte sich auch ein wenig Luxus. An seinem Wohnhaus ließ er sich ein 20 Meter langes Hallenbad anbauen, in dem er bei Familienfesten mit den Enkelkindern seiner beiden Töchter herumtollte. Er fuhr einen silbergrauen Cadillac und später einen Mercedes mit dem Nummernschild „HAM“ (Schinken). Ehmer wurde zum Präsidenten der Viehzüchtervereinigung gewählt und war Mitte der 1980er-Jahre Herr über 50 Fleisch- und Wurstgeschäfte, die seinen Namen trugen. Der Auswanderer aus Kleiningersheim war ohne Übertreibung der „Wurstkönig von New York“ und betrieb darüber hinaus eine Ladenkette, die bis nach Florida reichte.

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Das Imperium von Karl Ehmer. Zu sehen sind die Geschäftsführer seiner zahlreichen Pork-Stores.

Die Wochenend-Beilage der „New Yorker Staatszeitung und Herold“ berichtete am 15. April 1989 in großer Aufmachung und mit vielen Fotos über den 80. Geburtstag von Karl Ehmer. Gefeiert wurde im „Elks Club“ in Poughkeepsie, zur Schar der 250 Gratulanten zählte auch die lokale Prominenz. Darunter Musikdirektor Dr. Georg Seuffert, offizieller Musikberater des New Yorker Bürgermeisters, Helmut Krueger, Präsident des Vereinigten Deutsch-Amerikanischen Komitees, und der General Chairman der Steuben Parade, Walter Haussmann. Nach Cocktail und Dinner wurde auch Ehmers soziales Engagement herausgestrichen, über das er selbst allerdings wenig Aufhebens machte. Ehmer hängte seine Wohltaten nicht an die große Glocke, nach all den Jahren in Amerika zeigte sich hier immer noch ein gewisses Maß an schwäbischer Zurückhaltung. Gleichwohl unterstützte er unter anderem jahrelang die Steuben Parade, ein traditioneller Umzug in New York und größtes Ereignis im deutsch-amerikanischen Festkalender. Außerdem förderte er zwei deutsche Altersheime in New Jersey sowie auf Long Island und setzte sich finanziell und persönlich für die 300-Jahr-Feier des Deutschamerikanertums und den Freundschaftsgarten in Washington ein. Für sein Engagement wurde Karl Ehmer mit vielen Auszeichnungen geehrt. Vom Cannstatter Volksfestverein erhielt er schon 1979 den „Schwaben-Oskar“, im Herbst 1987 wurde er zum „Distinguished German-American“ ernannt und 1988 erhielt er das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse, überreicht vom New Yorker Generalkonsul Dr. Thomas Fischer-Dieskau.

Im Mai 1998 starb Karl Ehmer im Alter von 89 Jahren. In einem Nachruf im „Poughkeepsie Journal“ wurde er als „One of County’s best-know businessmen“ bezeichnet. Schon zwölf Jahre zuvor hatte Ehmer sein Geschäft in der Innenstadt von New York geschlossen und einen Großteil seines Farmlandes zu einem Preis von 3,2 Millionen Dollar an Landentwickler verkauft.

Testamentarisch vermachte Karl Ehmer seiner schwäbischen Heimatgemeinde 500 000 Dollar, dies entsprach um das Jahr 2000 insgesamt 1,114 Millionen Mark. Das Geld musste, so der letzte Wille des Auswanderers aus Kleiningersheim, in ein Pflegeheim investiert werden.

Ein Kommentar zu “Karl Ehmer: Vom Metzger zum Millionär

  1. Hilde Ramsauer
    13. Januar 2016

    Hallo, ich habe gerade die Geschichte von Karl Ehmer gelesen und muß sagen diese Geschichte hat mich sehr berührt. Ein wunderbarer Lebenslauf. Was ich sehr Herzergreifend fand ist: das er seiner lieben Gemeinde Ingersheim so viel Geld gespendet hat um ein Altenheim zu gründen. ALLE ACHTUNG!!!

    Wie ich auf diese Seite kam?
    Ich wohne zur Zeit am Bodensee, bin Altenpflegerin und bin auf der Suche nach einem neuen zuhause und einer neuen Arbeitsstelle in Ingersheim oder Bietigheim Bissingen.

    mit ganz vielen lieben Grüßen, Hilde Ramsauer

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