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Sardinien: Wandbilder mit Tradition

Auf Sardinien haben Murales Tradition: Die Sarden drücken mit diesen Wandbildern ihren Unmut gegen die Obrigkeit aus und kämpfen für mehr Gerechtigkeit, zeigen aber auch ihre bäuerliche Kultur und ihre Traditionen.

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Kubistische Malerei in Lanusei.

Das allererste der als „Morales“ bezeichneten  Wandgemälde wurde 1968 von der anarchistischen Mailänder Gruppe Dioniso in Orgosolo gezeichnet.
Nachdem er den Film „Banditi a Orgosolo“ gesehen hatte, ließ sich der der Kommunistischen Partei nahestehende Zeichenlehrer Francesco del Casino aus Siene in Orgosolo nieder und begann 1975 in Orgosolo mit Schülern, Bilder an die Wänder der Häuser zu malen. Anlass war der 30. Jahrestag des Partisanenkampfes gegen den Faschismus. Ihren Anfang nahmen die Gemälde auf Sardinien aber in dem eher unbekannten Dorf San Sperate. Die Wandmalereien in Orgosolo drückten zunächst den Protest gegen den geplanten NATO-Truppenübungsplatz auf dem Pratobello aus.

 

Seit Ende der 1960er Jahre gibt es in ganz Sardinien zahlreiche Wandgemälde die den Widerstand gegen Faschismus, Kapitalismus, Krieg, Wettrüsten, Hunger und Apartheid symobilisiern.

Viele der alten Murales verblassen. Weil das touristische Potential jedoch inzwischen erkannt wurde, sind etliche Gemälde wieder aufgefrischt worden und viele neu enstanden. Die Touristen nehmen diese großartigen Gemälde allerdings noch viel zu wenig wahr und fahren, vor allem in den kleinen Dörfern mit dem Auto vorbei. Wer die Augen aufhält kann jedoch vieles entdecken.   

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Gemälde in Tortoli.

Im Hafenort Arbatax, am Ortsausgang von Loceri auf der alten Landstraße nach Lanusei, in Lanusei selbt, in Gairo und in Tortoli – alles Kommunen in der Provinz Ogliastra an der Ostküste Sardiniens.

Text und Fotos: Jörg Palitzsch

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 4. Juli 2015 von in Hirnfutter und getaggt mit , , , , , , , , .

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