Willy Vandersteen
Bessy war eine zuerst in Belgien veröffentlichte, dann vom deutschen Bastei-Verlag zwischen 1965 und 1985 herausgegebene Abenteuer-Comicserie. Im Mittelpunkt die namensgebende Collie-Hündin Bessy und als Begleiter ihr Besitzers Andy. Die, abgesehen von verschiedenen Spezial- und Sonderausgaben, in der Regel wöchentlich herausgegebenen in ihren Einzelheften bei der Handlung in sich abgeschlossenen Geschichten sind im Milieu des Wilden Westens angesiedelt. Die Serie wurde vom Studio Willy Vandersteen des belgischen Comiczeichners gestaltet.
Inspiriert für Bessy wurde Vandersteen durch die Lassie-Filme. Die Zeitung De Standaard lehnte die Veröffentlichung der neuen Serie jedoch ab, da sie bereits die Vandersteen-Serie „Suske en Wiske“ und „De familie Snoek“ publizierte. Daher erschien Bessy zunächst in französischer Sprache in der Tageszeitung La Libre Belgique. Erst ein knappes Jahr später übernahm auch mit Ons Volk eine flämische Zeitschrift die Serie.
Original-Schwarz/Weiß-Zeichnung des Bessy-Heftes mit der Nummer 240. Die Textfelder sind noch frei.
Neben Vandersteen, der das Bessy-Konzept 1952 entwickelt hatte, war der in seinem Studio angestellte Zeichner Karl Verschuere wesentlich an der Gestaltung der Comics beteiligt, sodass beide unter dem gemeinsamen Pseudonym Wirel (Willy und Karel) veröffentlichten. Die durchgehend farbig gezeichneten Abenteuer der Hündin Bessy und ihres Herrchens Andy Cayoon sind realistisch gezeichnet. Zwischen 1965 (ab Heft 2) und 1979 zeichnete Klaus Dill die bunten Titelbilder.
In der Ausstellung im Ingersheimer Rathaus widmen sich zahlreiche Comics dem Westerngenre, darunter auch Bessy. Zu sehen ist die Ausgabe mit der Nummer 100. Die Nummer 1 der Bessy-Hefte wird heute auf dem Comic-Markt für 1100 Euro angeboten. Die erste Ausgabe ist mittlerweile genauso selten wie die Nummer 100, für die man immer noch gut 50 Euro bezahlen muss. Inzwischen gibt es in belgischen Auktionshäusern auch Angebote von Bessy-Originalzeichnungen von Willy Vandersteen. In der Ausstellung im Rathaus wird eine dieser in schwarzer Tusche gezeichneten Bessy-Vorlage im Original aus dem Jahre 1971 zu sehen sein – mit der dazugehörigen bunten Heftseite aus dem Bessy-Heft mit der Nummer 240, Titel: „Überfall im Tal der Hirsche“.
Das erste deutsche Micky Maus-Heft erschien 1951.
Das erste deutsche Micky Maus-Heft erschien Ende August 1951 Wohl dem, der eine solches Heft im Top-Zustand 1 im Regal liegen hat, es hat heute einen Wert von 9000 Euro. Auf dem Titelbild sind Micky Maus und Goofy in einem Flugzeug zu sehen. Dieses Titelbild ist auch auf einer Nullnummer zu sehen, ein an Händler verteiltes Werbeheft mit vier Seiten Umfang, davon zwei Seiten Comics. Ein ungelesenes Exemplar im Zustand 0 ist heute für 13000 Euro zu haben. Selten, wenn auch nicht so wertvoll, sind technisch hochwertige Reprints des ersten Micky Maus-Heftes. Ein solcher Nachdruck ist in der Ausstellung zu sehen.
Goofy im Boxkampf. Original-Druckvorlage von 1955 aus Italien.
Ein Kernstück der Ausstellung im Rathaus ist eine original Comic-Druckvorlage. Sie zeigt neben Micky Maus Goofy in einer spannenden Geschichte als Boxer. Die Druckvorlage wurde zunächst im Jahr 1955 für die italienische Comic-Serie Albi d’oro verwendet. Im Jahr 1959 wurde sie erneut ummontiert und kam für die Serien Albi della rosa und Albi di Topolino zum Einsatz. Ein 60 Jahre altes Einzelstück, dessen Einsatz sichtbar ist, aber deutlich zeigt, wie mit den Vorlagen für die Hefte gearbeitet wurde. Auf der Rückseite der Vorlage befindet sich der Originalstempel von Mondadori, dem italienischen Disney-Verlag, bei dem über Jahrzehnte auch die ersten deutschen Ausgaben der Serie Lustiges Taschenbuch LTB produziert wurden.
Selbst wenn Micky Maus heute im Disney-Konzern nicht mehr den Stellenwert wie früher hat, freuten sich die Fans über die Nachricht, dass ein verschollener Disneyfilm nach 87 Jahren wieder aufgetaucht ist. „Sleigh Bells“ ist der Titel eines frühen Werks von Walt Disney. Zu sehen ist ein Auftritt der allerersten Disney-Figur, „Oswald the Lucky Rabbit“. Und sein Star, der glückliche Hase Oswald, hat eine frappierende Ähnlichkeit mit der großen Micky Maus.
Die Ausstellung im Ingersheimer Rathaus ist zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen. Montag bis Freitag 8 bis 12 Uhr, montags auch 15 bis 18 Uhr.